Märchen und Jeux -Stücke zu den Jahresfesten
Anmerkungen
zur Entstehung der Märchen und Geschichten,
zur Bearbeitung, Materialhinweise etc.
(Kurzfassung, ausführlicher Artikel folgt)
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| Wir betrachten
Märchen in erster Linie als Orientierungshilfen, etwa im Sinne einer
inneren Landkarte oder Wegbeschreibung, welche zugleich die notwendigen
Reisetips und Gepäcklisten enthält.
Märchen sind Navigationshilfen in unbekanntem Terrain, z.B. im Grenzland von Lebensbereichen, welche sich gerade erschließen. Daher ihr unbestrittener Wert für Kinder, Heranwachsende oder Erwachsene in Umbruchsituationen. Sie enthalten Ermutigungen und Verhaltensmaßregeln zugleich. Es ist auffallend, daß den ZuhörerInnen oder LeserInnen eines Märchens fast immer bestimmte ethisch-soziale Verhaltensweisen nahe gelegt werden, welche der jeweiligen gesellschaftlichen moralischen Norm weitgehend entsprechen. Daß es Märchen gibt, wo Held oder Heldin gerade das Gegenteil von diesem guten Verhalten an den Tag legen und am Schluß dennoch gewinnen, ist kein Gegenargument: Jeder Heranwachsende muß beim Erlernen einer effektiven Lebensbewältigung die schmerzliche Erfahrung machen, daß es nicht immer mit Gut- Sein allein getan ist, daß häufig Vorsicht, List oder Selbstverteidigung angezeigt sind. Er wird dann begreifen, daß es Situationen gibt, welche eine paradoxe Umkehrung des gewohnten Verhaltens erfordern, also gewissermassen die herkömmliche Norm auf den Kopf stellen. Wenn Märchen Orientierungshilfen sind, dann enthalten praktisch alle ihre Figuren, alle Handlungsstränge brauchbare Verhaltensmuster. Doch nicht alle sind für uns jetzt gerade wichtig. Daher können wir uns eine Rolle aussuchen und uns mit ihr identifizieren. Wir lassen uns auf sie ein, um sie im Spiel genauer zu erforschen und um ihre Wirkung auf uns, auf andere gewissermassen auszuloten. Damit schaffen wir eine Erfahrungsbasis für eine Veränderung oder Erweiterung unserer Persönlichkeit. |
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| zum Anfang dieser Seite | Inhaltsübersicht | aktualisiert am 13.12.04 |