Tuja
Heller - Atelier für Meditativen Tanz und kreative Ausdrucksformen
Kreistanz,
Heiltanz und Bewegungsmeditation, ritueller- und Folkloretanz, Ausdrucksspiel
(Jeux Sacrè).
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...... | Es ist überliefert,
daß bestimmte Melodien bzw. Tänze wegen dieser vermuteten magischen
- oder sehr realen ? - Wirkung so berüchtigt waren, daß
die Obrigkeit sie offiziell verbot. So durfte in Österreich-Ungarn
"Lillys Lied", eine Zigeunerweise, niemals bei Veranstaltungen gespielt
werden. Ebenso waren im Alpengebiet Instrumente in den Bann getan, denn
sie "berückten den Sinn der Frauen"... Gegen alle neueren Tänze
(Moriskentänze, Volten) gab es Verbote und wetterten die Prediger.
Sie beschrieben den Kreistanz als den Hexentanz, um ihre "Schäflein"
vom sündigen Tun abzuhalten, d.h. ihnen ein Leben mit mehr Arbeit
und wenig Vergnügen vorzuschreiben. Doch "die Ursprünglichkeit
der Melodien und die poetische Kraft der Texte" (Carl Bresgen 1978) machte
die Kreistänze zu den reichsten kulturellen Schätzen für
die Menschen, oft waren es Notzeiten die einzig zugänglichen schönen
Dinge, welche ein Leben lebenswert machen konnten. Besonders die Jugend
ließ sich zu allen Zeiten ihr Vergnügen nicht so rasch nehmen,
sie tanzte eben heimlich nachts weit draußen im Wald - was den Hexengerüchten
natürlich noch mehr Nahrung gab.
Die Befürworter des Kreistanzes konnten sich auf die uralten Bräuche berufen, ohne die das Leben der Gemeinschaft aus der Ordnung gerät. In diesen Überlieferungen war der Wissensstand und kulturelle Schatz vieler Generationen bewahrt - was konnte daran denn sündig sein? So behielt man vielfach bei, was erprobt und gut schien. Dies wurde unterstützt durch soziologische Erfahrungen: Die Kreistänze, Aufführungen und Reigen der Burschen und Mädchen (teils je für sich) bildeten ein wichtiges Instrument für den sozialen Frieden innerhalb der Gemeinschaft des Dorfes. Entsprechend wird von den Schweizer Burschen um 1500-1700 n. Chr. , welche ihren Traditionen noch besonders verbunden waren, berichtet: Es gäbe in ihren Reihen selbst im Kriegslager kaum je Raufhändel, sondern "eine auffallend große Herzlichkeit und Einigkeit". Leider ging von diesen Bräuchen vieles - allzu vieles - verloren. Zahllose Weisen und Tanzformen wurden durch den Druck der Obrigkeit und des Klerus verboten, verdrängt durch Neueres oder schlicht vergessen. Der Tanz ist die vergänglichste Form der Kunst; wenn seine Formen nicht bewahrt werden, ist ihr Verfall vor programmiert. Daran können auch offizielle Förderprogramme und Empfehlungen der heutigen Obrigkeit nichts ändern. Im Gegenteil, sowie der Volkstanz staatlich gefördert und im Trachtenlook einherkommt, ist er meist schon nicht mehr lebendig. Da aber, wo junge und alte Menschen spontan, ohne Künstelei und Verkleidung die alten Rundtänze wieder beginnen, erleben sie staunend, daß innere Quellen sich öffnen, daß neue Ideen und Schritte die überlieferten Teilen ergänzen, und daß uralte Lebensweisen wieder auf den Plan treten. Eine große Hilfe bietet dabei die indianische Tradition, welche mit ihren Tänzen, Liedern und Trommelrhythmen unseren kulturellen Bestand erfreulich bereichert und Fehlendes, Verlorenes ergänzt. |
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